Wasser ist Leben
Wasser ist Leben

DAS WASSER FLIEßT

Am 19. Juni 2019 hat die Vertreterin der Elefantenfüße bei ihrem dritten Kontrollauftrag in Ngon Osu die Pumpeninstallation miterlebt.                         

„Ende gut, alles gut.“, so  konnte Régine ONYA ihre Befriedigung am Ende ihres letzten Kontrollauftrags zum Ausdruck bringen. Mit einem Motorrad ist sie zum Projektstandort gefahren. In der Regenzeit ist das Motorrad das geeignetste Transportmittel, wenn man Ngon Osu erreichen will. Der Grund dafür ist, dass die Ortschaft sehr abgelegen ist. Bei ihrer Ankunft um 14 Uhr waren die Techniker am Werk. Sie waren alle auf den letzten Schritten des Projektes voll konzentriert. "Die Installation der Pumpe ist so wichtig wie die Grabarbeiten. Dabei darf man gewiss keine Fehler begehen.“, weiß der Cheftechniker Edith Roméo Kombele zu berichten. Rund um den Brunnenplatz liegen die Pumpenteile da und dort. Sie müssen ungefähr drei Stunden lang sorgfältig kombiniert werden, bis das Wasser aus der Pumpe fließt. „Das ist für mich der wichtigste Zeitpunkt des Brunnenbaus. Solange das Wasser nicht fließt, kann man nicht erleichtert aufatmen. Solange das Wasser nicht fließt, ist meine Mission nicht erfüllt. Jetzt ist meine Mission erfüllt. Ich bin eine glückliche Frau. Zum allerersten Mal haben wir es geschafft, ein Wasserprojekt in drei Wochen umzusetzen. Das bleibt bisher unser schnellstes Brunnenprojekt“, verlautete Régine ONYA, die nur schwer ihre Begeisterung zurückhalten kann.

Ein Wasserfest in Sicht

Am Samstag, den 6. Juli 2019 feiert Ngon Osu das Wasser. Der Festtag wurde offiziell am 15. Juni beim Schulpreis 2019 bekanntgemacht. Es war in der Grundschule Mebomezoa in Anwesenheit aller dynamischen Kräfte der Gegend. Das Wasserfest wird Ngon Osu in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde der Schweiz und Deutschlands von Mebomezoa (ASSASAM) organisieren. „Wir laden alle am 6. Juli nach Ngon Osu ein, um das Wasser zu feiern. Kommen Sie alle nach Ngon Osu, um das Leben zu feiern. Alles zu seiner Zeit. Es gibt eine Zeit des Weinens, aber es gibt auch eine Zeit des Lachens. Alle Einwohner von Mebomzoa und allen Nachbardörfern werden in Ngon Osu zusammenkommen, um das Wasserfest mitzufeiern. Das Wasser heißt Leben. Unsere deutschen Freunde haben uns gerettet. Sie haben uns das Leben gegeben. Diese Freundschaft werden wir ebenfalls am 6. Juli feiern.“, sagte Thadée MBATSOGO, der gleichzeitig Einwohner von Ngon Osu und Vize-Präsident von ASSASAM ist. Ngon Osu vibriert also schon im Rhythmus der Einweihung des sechsten Brunnens der Elefantenfüße in Kamerun.

Beitrag von Régine ONYA

DAS WASSER IST SICHTBAR

Am 1. Juni 2019 haben die Brunnenbauer das Grundwasser in Ngon Osu erreicht und das ganze Dorf erlebt eine unübliche Anregung

 

Ngon Osu das „Loch“; Ngon Osu das Dorf der „Vergessenen“. So nennt man die Ortschaft von Nutznießern des sechsten Brunnens der Elefantenfüße e.V. in Kamerun. Und der Grund dafür: Das Dorf kennzeichnet sich durch eine sehr schwierige Erreichbarkeit. Es ist so abgelegen, dass es von der Welt abgeschnitten ist.

Aber alles ist anders seit Samstag, dem 1. Juni 2019. Es war wie im Traum! Nach gut sieben Tagen konnten die Brunnenbauer das Grundwasser in einer Tiefe von neun Metern erreichen. Ein echtes Wunder! Niemand konnte damit rechnen, auch die Techniker selbst. Bisher war das Wasser ab 17 Metern erreichbar in den vorherigen Projekten. Ngon Osu ist eine Ausnahme. Und das ist ein Grund zur Freude sowie für die Techniker als auch für die Dorfgemeinschaft.

Die sehr gute Nachricht bewirkt, dass das ganze Dorf mehr denn je im Rhythmus des Wasserprojektes vibriert. Jeder bringt seine Freude auf seine Art und Weise zum Ausdruck. „Wasserbedingte Erkrankungen, das ist jetzt Schnee von gestern! Das Leiden unserer Frauen und Kinder, das ist jetzt Schnee von gestern! Die Sonne ist heute in Ngon Osu aufgegangen. Ein neuer Tag bricht in Ngon Osu an. Unglaublich, aber wahr. Die Bevölkerung von Ngon Osu kann auch wie die anderen Menschen der Welt das saubere Trinkwasser genießen. Wir leben endlich. Denn das Wasser ist Leben.“, verlautete der 60-Jährige Thadée MBATSOGO.

Wieder ein natürliches Hindernis!

Wie vor drei Monaten in Lepse sind die Brunnenbauer wieder auf einen Felsen gestoßen. Es war genau in einer Tiefe von neun Metern. Zum Glück war der Felsen nicht so groß und hart. So wurde er auf eine typisch traditionelle Technik mit Hilfe des Feuers und Wassers erfolgreich zerbrochen. Kurz danach wurde das Grundwasser erreicht und die Freudeschreie ließen nicht lange auf sich warten. Die Hoffnung auf die Zukunft, so lässt sich das Leben in Ngon Osu heute zusammenfassen.

 

Beitrag von Régine ONYA

Ein Brunnen für Ngon osu

Kamerun              Zentrumsregion in Ngon Osu                             

  1. Zielgruppe

 

Zielgruppe sind etwa 400 Menschen, darunter 300 Jugendliche und 100 Erwachsene in Ngon Osu. Wie in den meisten Dörfern in Kamerun haben es die Bewohner in diesem Dorf schwer, sauberes Trinkwasser zu finden. Wegen der schlechten Wasserqualität leiden viele Menschen nach wie vor an Magen- und Darm-Erkrankung und viele Schüler bleiben sehr häufig dem Unterricht fern. 

 

  1. Kurzbeschreibung- Ziele und geplante Maßnahmen

 

Das Projekt verfolgt drei Hauptziele. Erstens  den Zugang zum sauberen Trinkwasser in Ngon Osu zu ermöglichen. Zweitens die Cholera und andere, durch unsauberes Wasser hervorgerufene Krankheiten zu unterbinden, krankheitsbedingte Fehltage zu vermindern und die Schulleistungen zu verbessern. Drittens zielt das Projekt darauf hin, eine nachhaltige Gesundheits- und Hygieneerziehung durch ständige Aufklärung im Dorf zu fördern. 

 

  1. Aktuelle Lagebeschreibung:

Ngon Osu ist ein Dorf, das ca. 110 Kilometer von Jaunde, der Hauptstadt Kameruns entfernt liegt. Ngon Osu liegt bei Mebomezoa, dem Dorf des allerersten Trinkwasserbrunnens der Elefantenfüsse e.V. in Kamerun. Hier leben ungefähr 400 Menschen, von denen 300 das Erwachsenenalter noch nicht erreicht haben. 

Die Menschen leben hauptsächlich von landwirtschaftlichen Aktivitäten und vom Kleinhandel. Ngon Osu ist eines der abgelegensten Dörfer in Kamerun. Deshalb wird Ngon Osu auch „das Loch“ genannt. „Die Vergessenen“, so nennt man auch die Bewohner von Ngon Osu. Kein Wunder, dass die Armut und die schwache Kaufkraft nach wie vor an der Tagesordnung sind. 

 

  1. Wasserversorgung

 

Wie in vielen Dörfern des Landes stellt die Wasserversorgung das größte Problem der Einwohner dar. In Ngon Osu haben die Einwohner keine Möglichkeit an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Deshalb hat die Bevölkerung keine andere Wahl, als sich mit den übel riechenden Pfützen zu begnügen. Das Schlimmste dabei ist, dass auch die Pfützen in der Trockenzeit (Januar-Februar) zunehmend schwinden, bis sie schließlich dann nicht mehr vorhanden sind. Diese sind häufig einen Kilometer querfeldein durch den Wald entfernt. Der Weg dahin ist aufgrund von nicht zu verachtenden Steigerungen, sehr beschwerlich. Das Wasser selbst ist sehr schlammig und alles andere als klar. Man kann sich vorstellen, dass der Rückweg, beladen mit zwei vollen Eimern, noch einmal erheblich schwieriger ist.

Durch den Konsum des  Wassers leiden viele Menschen unter Krankheiten, die drastische Folgen (vor allem für Kinder) haben können.

Deshalb bittet die Dorfgemeinschaft die ELEFANTENFÜβE e.V. um eine finanzielle Unterstützung, damit viele Leben gerettet werden können. In der Tat ist der Brunnen in Ngon Osu der sechste Brunnen, der von der Bonner humanitären Organisation in Kamerun umgesetzt werden wird.

  1. Unterhaltung und Wartung des Brunnens

Aus der Erfahrung der von ELEFANTENFÜβE e.V. schon bezuschussten Brunnenprojekte in den Dörfern Mebomezoa, Akongo, Obak und Mong entrichtet jede Familie einen kleinen Betrag im Gegenwert von ca. 6 EURO jährlich für die Unterhaltung (einschließlich Chemikalien) und eine eventuelle Reparatur des Brunnens. 

  1. Schulungen

Schulungen in Hygiene und Demonstrationen zu Transport und Aufbewahrung von Wasser und zur Reinhaltung des Brunnens werden vor, während und nach der Projektlauzeit im Dorf durchgeführt. Dieses ist im Kostenplan bereits vorgesehen. Das entspricht 12 Schulungen. Bei den Schulungen wird ein besonderer Akzent auf die durch wasserbedingten Krankheiten im Allgemeinen und die Cholera insbesondere gelegt. 

  1. Aufgaben des Hygienekomitees

Das Hygienekomitee wird damit beauftragt, die Sensibilisierung im Dorf fortzusetzen. Dazu wird eine ehrenamtliche Dialog-Plattform zwischen Dorfbewohnern aufgebaut, um ständig über den Zugang zu sauberem Trinkwasser, die durch wasserbedingten Krankheiten und besonders die Cholera zu diskutieren. Darüber hinaus werden auch die Dorfoberhäupter in das Projekt für die Gesundheitsberatung involviert.

 

Das Projekt wird von folgenden Personen im Entwicklungsland geleitet:

Jaques Abel Onya und Regine Ambede

Kostenplan:

  1. Einfacher Finanzierungsplan (in €) 

     Projektbezeichnung: Bau von 1 Brunnen mit Pumpe in Lepsé

9.1. Ausgaben in EURO

Gesamt

9.1.1. für Investitionen 

6943

9.1.1.1. Erkundungsreise und erstes offizielles Treffen mit der Dorfgemeinschaft am 25. Januar 2017

100

9.1.1.2. Festlegung des Punktes der Grabung durch geophysische Begutachtung des Terrains und Absteckarbeiten

200

9.1.1.3. Betreuungsaktivitäten für die Organisation der Begünstigten durch Bildung eines Lenkungsausschusses

100

9.1.1.4. Bohrung von der Erdoberfläche bis zum Grundwasser

130

9.1.1.5. Erwerbung von Betondüsen mit 100 cm Durchmesser und 50 cm hoch

460 

9.1.1.6. Betondüsen werden in die Grundwasser leitende Schicht herabgelassen

343

9.1.1.7. Wasser- und Schlammbeseitigung aus dem Baugelände

130

9.1.1.8. Schachtausbau des Brunnens

1680

9.1.1.9. Bau des Brunnenrandes mit mobiler Bodenplatte

145

9.1.1.10. Erwerbung der Pumpe (mit menschlicher Motorik) und der Zusatzrüstung 

2000

9.1.1.11. Konstruktion der Filterschicht

90

9.1.1.12. Einrichtung der Filterschicht und der Pumpe

305

9.1.1.13. Schutz des Brunnens durch einen Zaun

390

9.1.1.14. Wasserbehandlung (mit Chlor und Sulfat)

70

9.1.1.15. Materialtransport und weitere logistische Unterstützung

500

9.1.1.16. Reisekosten des Projektteams für die Kontrolle der Arbeiten (3 Kontrollaufträge insgesamt)

300

9.1.2. für Betriebsausgaben

225

9.1.2.1. Herstellung einer Bilderbox

115

9.1.2.2. Schulungen (12 insgesamt)

110

Gesamtausgaben

7168

€ 1: 655,97 FCFA

 

 

 

 

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© Petra Merz