Wasser ist Leben
Wasser ist Leben

DAS WASSER FLIEßT

Am 13. April 2019 wurde das Wasserprojekt in Lepse erfolgreich fertiggestellt.

Die Einwohner des Dorfes Lepse sind Nutznießer des fünften Brunnens der Elefantenfüße e.V. in Kamerun. Der Traum ist endlich Wirklichkeit geworden. Als die Arbeiten am 23. Februar 2019 starteten, waren noch viele Menschen skeptisch. Wie lange wird das Projekt dauern, fragten sich die einen. Werden wirklich die noch sehr jungen Techniker in der Lage sein, das Grundwasser per Handarbeit zu erreichen, den ganzen Brunnen zu bauen und eine Pumpe zu installieren, fragten sich die anderen.

Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, alle haben ihren Brunnen mit großer Freude begrüßt. Sobald das Wasser zum ersten Mal floss,  ertönten Freudeschreie aus den Hütten. „Der heiß ersehnte Tag ist endlich in Lepse gekommen. Es ist der Tag der Freude, des Lebens und der Hoffnung. Es lebe die deutsch-kamerunische Freundschaft. Unsere Frauen und Kinder brauchen nicht mehr sieben Kilometer zurückzulegen, um das saubere Trinkwasser zu holen. Heute schreibt Lepse eine der schönsten Seiten seiner Geschichte und wir haben Glück, Zeugen der Geschichte zu sein“, sagte das Dorfoberhaupt MBIDA, der seine Begeisterung nur schwer zurückhalten konnte

Es hat lange gedauert

Das Brunnenprojekt in Lepse bleibt bisher das längste Vorhaben des Bonner Vereins in Kamerun. Es hat insgesamt fünfzig Tage gedauert, bis das Wasser endlich floss. Der Grund dafür war ein Naturhindernis. Die Arbeiten hatten doch sehr gut angefangen und liefen reibungslos. Aber als der Brunnen 18 Meter tief war, stießen die Techniker auf einen riesigen Stein. Es waren Maschinen aus der Hauptstadt Jaunde gekommen, um den Stein zu zerstören. Drei Tage lang waren Techniker leider umsonst am Werk. Je mehr der Stein zerbrochen wurde desto härter wurde er. Man hat keine andere Wahl als den Projektstandort zu wechseln und mit den Grabarbeiten wieder anzufangen. Heute sind Projektkoordinatoren, Techniker und die ganze Dorfgemeinschaft sehr stolz auf den Brunnen. Das Wasserprojekt in Lepse liegt jetzt hinter uns und die beiden Projektkoordinatoren in Kamerun sowie der Vorstand der Elefantenfüße e.V. in Deutschland schauen nach Vorn und haben nun den Brunnenbau in Ngon Osu im Blick. So können die Elefantenfüße e.V. ihren sechsten Brunnen in Kamerun mit Hilfe von deutschen Spenderinnen und Spendern bauen.

Beitrag von Régine AMBEDE

EIN HOFFNUNGSVOLLER START

Am 23. Februar 2019 hat sich die Dorfgemeinschaft von Lepse am historischen Start ihres allerersten Trinkwasserbrunnens beteiligt.

Der große Hof der öffentlichen Grundschule von Lepse war gleichzeitig der Brunnenplatz und Treffpunkt des Dorfes. Frauen und Männer, junge und alte Menschen sind aus allen Winkeln des Dorfes gekommen, um Zeugen der Geschichte zu sein. Die Anwesenheit des Dorfoberhaupts, Seine Majestät MBIDA, war besonders bemerkenswert. Alle waren zusehends zufrieden mit dem Projekt und setzten große Ewartungen darauf. Das Dorf mit 500 Einwohnern hatte nie einen Trinkwasserbrunnen in seiner Geschichte gehabt. Die Dorfbewohner müssen bisher sieben Kilometer zu Fuß oder mit dem Motorrad und manchmal mit dem Auto zurücklegen, um den einzigen Trinkwasserbrunnen der Ortschaft zu erreichen. Das Trinkwasser ist sozusagen das Problem Nummer Eins des Dorfes.

Ein denkwürdiger Tag

Der 23. Februar war der heiß ersehnte Tag. Alle warteten gespannt auf den Sonnenaufgang. Schon um 6 Uhr hatten die drei Techniker den Schulhof erobert, um den Punkt der Grabung durch geophysische Begutachtung des Terrains und Absteckarbeiten festzulegen. Auch einige Schaulustige waren dabei, keinen wichtigen Augenblick des Tages zu verpassen. Um 8 Uhr war es Zeit für die Einkäufe. Der Vertreter der Elefantenfüße Jacques Abel Onya und seine Techniker sind ins Städtchen Akono gefahren, um das Baumaterial zu besorgen.

Am Mittag begann die erste Schulung des Brunnenprojekts. Der Schulhof war voll mit Leuten. Sie haben sich um den Punkt der Grabung versammelt. Der Dorfchef ist erst zu Wort gekommen. Seine Majestät Luc Valère MBIDA hat sich herzlich beim Bonner Verein sowie bei allen Spendern für den Brunnenbau gedankt. „Heute bricht eine neue Ära in unserem Dorf an. Wir haben Glück, dieses historische Ereignis lebendig mitzuerleben. Dieses Glück hatten unsere Vorfahren nicht gehabt. Zum allerersten Mal seiner Geschichte kann Lepse sauberes Trinkwasser endlich genießen. Mir gebührt die Ehre, den ersten Spatenstich zu geben. Deshalb rufe ich alle unsere Ahnen an diesem denkwürdigen Tag an, damit sie uns segnen und uns bei der erfolgreichen Umsetzung des Wasserprojekts helfen.“, sagte er zuversichtlich. Das Wort wurde dann Herrn Onya für die Schulung erteilt. Nachdem er der Dorfgemeinschaft den deutschen Verein präsentiert hatte, begann der Vertreter der Elefantenfüße mit der Schulung in Hygiene und Demonstrationen zu Transport und Aufbewahrung von Wasser und zur Reinhaltung des Brunnens. Darauf wurde hingewiesen, dass jede Familie einen kleinen Betrag im Gegenwert von ca. 6 EURO jährlich für die Unterhaltung und eine eventuelle Reparatur des Brunnens entrichten soll. Alle Teilnehmer waren zusehends zufrieden mit der Schulung und träumen jetzt vom sauberen Trinkwasser.

Beitrag von Jacques Abel ONYA

Ein Brunnen für lepsé

Lepsé ist ein Dorf, das ca. 70 Kilometer von Jaunde, der Hauptstadt Kameruns entfernt liegt. Hier leben ungefähr 500 Menschen, von denen 350 das Erwachsenenalter noch nicht erreicht haben. 

Die Menschen leben hauptsächlich von landwirtschaftlichen Aktivitäten und vom Kleinhandel. Lepsé ist ein sehr abgelegenes Dorf. Das ist einer der Gründe, warum die Armut und die schwache Kaufkraft nach wie vor an der Tagesordnung sind. 

Wie in vielen Dörfern des Landes stellt die Wasserversorgung das größte Problem der Einwohner dar. In Lepsé haben die Einwohner keine Möglichkeit an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Deshalb hat die Bevölkerung keine andere Wahl, als sich mit den übel riechenden Pfützen zu begnügen. Das Schlimmste dabei ist, dass auch die Pfützen in der Trockenzeit (Januar-Februar) zunehmend schwinden, bis sie schließlich dann nicht mehr vorhanden sind. Diese sind häufig einen Kilometer querfeldein durch den Wald entfernt. Der Weg dahin ist aufgrund von nicht zu verachtenden Steigerungen, sehr beschwerlich. Das Wasser selbst ist sehr schlammig und alles andere als klar. Man kann sich vorstellen, dass der Rückweg, beladen mit zwei vollen Eimern, noch einmal erheblich schwieriger ist.

Durch den Konsum des  Wassers leiden viele Menschen unter Krankheiten, die drastische Folgen (vor allem für Kinder) haben können.

Deshalb bitten wir um Spenden für unseren fünften Brunnen, das Spendenkonto finden Sie hier

 

 

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© Petra Merz